Jahresrückblick
Schulraum & Erweiterung Primarschulhaus
Die Gemeinde Untereggen steht vor einer wichtigen Weiterentwicklung ihrer Schulinfrastruktur. Während die Schülerzahlen heute tiefer liegen als vor 25 Jahren, haben sich die pädagogischen Anforderungen deutlich verändert.
Um eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Lösung zu erarbeiten, führte die Gemeinde ein Präqualifikationsverfahren mit Studienauftrag durch. Sechs Projekte wurden eingereicht und im August 2025 durch ein breit besetztes Beurteilungsgremium bewertet. Als Sieger ging das Projekt «Quartett» der ARGE Annen/Bellot/Franc mit Landschaftsarchitekt Benedikt Stähli hervor. Das Projekt schafft eine verlässliche Basis für einen modernen Schulbetrieb und bietet eine langfristige Perspektive für die Unteregger Schulgemeinschaft. Dies ist besonders wichtig, da aufgrund der regen Bautätigkeit mit rund 24 neuen Wohneinheiten und weiteren Einfamilienhäusern, welche im Verkauf stehen, in den kommenden Jahren wieder von leicht steigenden Schülerzahlen auszugehen ist.
Grosse Beachtung fand die Ausstellung aller Studienaufträge vom 27. Oktober bis 7. November 2025 in der Gemeinderatskanzlei. Sie bot der Bevölkerung erstmals einen umfassenden Einblick in die Lösungsansätze für die Schulraumentwicklung und stiess auf grosses Interesse. Die rege Teilnahme verdeutlichte die Bedeutung des Projekts für das Dorf.
Der aktuelle Zeitplan sieht einen öffentlichen Informationsanlass im Sommer/Herbst 2026 und eine Baukreditabstimmung am 27. September 2026 vor. Bis dahin wird das Siegerprojekt weiter ausgearbeitet, offene Fragen werden geklärt und die Grundlagen für die nächste Planungsphase geschaffen. Insgesamt markiert das Jahr 2025 den Startschuss für eine der wichtigsten Bildungsinvestitionen der kommenden Jahre und zeigt, dass die Gemeinde einen professionellen, transparenten und breit abgestützten Prozess verfolgt, um den Kindern ein modernes und nachhaltiges Lernumfeld zu bieten.
Fuss- und Velowegbrücke
Die Fuss- und Veloverbindung über das Martinstobel beschäftigt Gemeinde, Stadt und Kanton seit mehreren Jahren. Die Verbindung ist im Agglomerationsprogramm der 4. Generation mit Priorität A verankert und soll eine sichere, vom motorisierten Verkehr getrennte Route schaffen. Eine Unterschriftensammlung sowie politische Gespräche bestätigten den Wunsch nach einer sicheren Verbindung zwischen Untereggen und St. Gallen.
2025 erstellte der Rechtsdienst des Bau- und Umweltdepartements eine umfassende rechtliche Auslegeordnung, welche die Machbarkeit des Projekts erneut prüfte. Die Analyse stützt sich auf das Veloweggesetz, das Natur- und Heimatschutzrecht, kantonale Richtpläne sowie kommunale Schutzverordnungen. Das Projektgebiet liegt im streng geschützten Goldachtobel – einem Kerngebiet mit Lebensraum für bedrohte Arten wie Uhu und Wanderfalke, Auengebieten und Wildtierkorridoren. Eingriffe in solche Gebiete sind nur zulässig, wenn ein überwiegendes öffentliches Interesse mit kantonaler Bedeutung besteht und wenn das Vorhaben standortgebunden und unvermeidbar ist.
Die Auslegeordnung kommt zum Schluss, dass diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Zwar besteht ein legitimes Interesse an einer sicheren Veloverbindung, dieses wird jedoch als nicht kantonal bedeutend eingestuft und könnte durch Verbesserungen an der bestehenden Kantonsstrasse ebenfalls erreicht werden. Die Brücke wäre zudem nicht standortgebunden. Damit überwiegen die Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes.
Gleichzeitig bekräftigten weiterführende Gespräche mit Stadtrat Markus Buschor, dass die Stadt St. Gallen weiterhin hinter dem Bedürfnis zur Realisierung steht. Als nächster Schritt wird eine externe juristische Überprüfung der Interessenabwägung erwogen, da diese nach Einschätzung der Gemeinde einseitig ausfiel und wichtigen Aspekten – insbesondere der bereits erfolgten Festsetzung der Brücke im kantonalen Richtplan – zu wenig Beachtung schenkte. Trotz der aktuellen rechtlichen Einschätzung bleibt die Gemeinde engagiert, mögliche Lösungswege zu prüfen und das Projekt nicht vorschnell aufzugeben.
Umsetzung des Halbunterflurbehälter-Konzepts
Die Einführung der Halbunterflurbehälter war eines der Infrastrukturprojekte 2025. Ziel ist eine moderne, optisch unauffällige und effiziente Abfallentsorgung, welche die traditionelle Haussammlung schrittweise ersetzt. Die Standorte Vorderhof und Quellenstrasse konnten problemlos realisiert werden.
Bei der Sammelstelle Mittlerhof wurde das Konzept während der Planung angepasst: Statt eines einzelnen Behälters entschied die Gemeinde, zwei zu installieren, was eine Neuauflage des Baubewilligungsverfahrens erforderte. Zusätzlich wurden bauliche Optimierungen wie ein neuer Deckbelag umgesetzt.
Mit der Eröffnung der realisierten Standorte ist die erste Tranche abgeschlossen; weitere Standorte folgen im 2026.
Gemeinsame Anlässe und Begegnungen
Das Jahr 2025 war geprägt von zahlreichen Anlässen, die das Dorfleben bereicherten und den Austausch zwischen Bevölkerung, Vereinen und Behörden förderten. Besonders beliebt waren die Wurst-und-Brot-Abende, die im Juli, Oktober und Dezember stattfanden und grossen Zuspruch erhielten. Diese unkomplizierten Treffen boten der Bevölkerung eine wertvolle Gelegenheit, mit dem Gemeinderat ins Gespräch zu kommen. Der offene Austausch wurde von allen Seiten sehr geschätzt. Darüber hinaus prägten weitere traditionelle und festliche Anlässe das Gemeindeleben. Die Neujahrsbegrüssung bot den feierlichen Auftakt ins Jahr und farbige Höhepunkte setzten die Fasnacht und die Kinderfasnacht, die mit fröhlicher Atmosphäre das Dorf belebten. Ein besonderes Ereignis stellte zudem das Jubiläumsfest der Feuerwehr Untereggen dar, um das langjährige Engagement der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden zu würdigen.
Die 1.-August-Feier versammelte die Bevölkerung erneut zu einem stimmungsvollen nationalen Festtag, an dem Zusammenhalt und Dorfgemeinschaft im Vordergrund standen. Sportlich wie gesellschaftlich bedeutend war auch das traditionelle Grümpeli, das wie jedes Jahr zahlreiche Teilnehmende und Zuschauer anlockte. Diese sowie weitere bewährte Anlässe sind Bestandteile des Unteregger Dorflebens und leisten einen wichtigen Beitrag zur Identität und zum Zusammenhalt der Gemeinde.
Über das ganze Jahr hinweg wurde spürbar, wie wichtig solche Anlässe für die Dorfgemeinschaft sind. Ob im sportlichen Umfeld, bei traditionellen Festen oder im direkten Dialog mit dem Gemeinderat — die Unteregger Bevölkerung nutzte die vielfältigen Angebote, um aktiv am Gemeindeleben teilzunehmen und dieses mitzugestalten.
Vereine
Die Vereine tragen wesentlich zum lebendigen gesellschaftlichen Leben in Untereggen bei und prägen das Dorf über das ganze Jahr hinweg mit ihrem Engagement. Sie schaffen Begegnungsorte für Jung und Alt, fördern Sport, Musik, Kultur und Kameradschaft und sind damit ein zentraler Pfeiler des lokalen Zusammenhalts.
Im Jahr 2025 wurde die wichtige Rolle der Vereine an zahlreichen Anlässen sichtbar, an denen sie tatkräftig mitwirkten oder selbst Verantwortung übernahmen. Darüber hinaus stehen die Vereine in engem Austausch mit dem Gemeinderat und beteiligen sich regelmässig an Mitwirkungsprozessen. Dieser konstruktive Dialog stärkt die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Vereinen und stellt sicher, dass die Bedürfnisse der Vereinswelt frühzeitig in Planungen einfliessen.
Die Gemeinde würdigt die grosse Bedeutung der Vereine und unterstützt sie, wo immer möglich, bei ihren Aktivitäten. Ihr freiwilliges Engagement leistet einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität im Dorf und bildet eine unverzichtbare Grundlage für das gesellschaftliche Miteinander in Untereggen.
Ihr Norbert Rüttimann, Gemeindepräsident